Magen/Darm » Magengeschwür
Das Magengeschwür gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Magens. Es ist ein gutartiger entzündlicher Defekt der Magenschleimhaut. Im Gegensatz zu einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder einer Schleimhaut-Erosion dehnt sich diese Schädigung der Magenschleimhaut bis in tiefere Magenwandschichten aus.
Im Groben lassen sich innere und äußere Ursachen für ein Magengeschwür finden. Zu den inneren Ursachen gehören: Erhöhte Produktion von Magensäure, Störungen der Magenfunktion beim Verdauungsprozess, Gestörte an bestimmten Eiweißen zur Reparatur der Magenschleimhaut und der Magenwand, Zollinger-Ellison-Syndrom und Nebenschilddrüsen-Überfunktion mit einer Überproduktion an Kalzium, die eine starke Magensäure fördert.
Äußere Faktoren sind vor allem: Starker Alkoholkonsum und Rauchen, das Bakterium Helicobacter pylori, Medikamente, die den Magen stark belasten und angreifen, wie z.B. Kortison und wohl am häufigsten Stress, psychische Belastungen und hastiges Essen.
Wird ein Magengeschwür nicht ärztlich behandelt so kann es im Verlauf zu lebensgefährlichen Komplikationen kommen. Vor allem starke Blutungen können zu einem Durchbruch der Magenwand führen. Diese Umstand muss auf jeden Fall rechtzeitig vermieden werden. Besonders sind hierbei Menschen gefährdet, die öfter zu Magengeschwüren neigen.
Je älter der Betroffene ist, je größer das Geschwür ist und je häufiger beim Patienten Magengeschwüre auftreten, desto größer ist die Chance weitere Komplikationen zu bekommen. Weitere Komplikationen können sein: Verkleinerung der Magenwand, Magenverengung und Magenkrebs. Zu den Risikogruppen gehören auch mehr Männer als Frauen. Ebenso sind Menschen mit Nierenschwäche und Leberzirrhose eher gefärdet.
Der Stellenwert der chirurgischen Versorgung eines Magengeschwürs ist heute nur noch sehr gering, da die medikamentöse Therapie in den letzten Jahrzehnten sehr effizient geworden ist.
Erst wenn ein Magengeschwür trotz medikamentöser Therapie nicht abheilt, sollte über eine Operation nachgedacht werden. Auf jeden Fall ist eine Operation des Magengeschwürs angebracht, wenn Komplikationen, wie Magendurchbruch, Magenkrebs, Blutungen oder Magenverengung auftreten.
Blutet das Magengeschwür, kann der Arzt im Rahmen einer Magenspiegelung versuchen, die Blutungsquelle mit einem Medikament zu unterspritzen. Der eingespritzte Wirkstoff verengt die Blutgefäße und stoppt so die Blutung des Ulcus ventriculi. Der Arzt kann ebenfalls die Blutungsquelle mit einem sogenannten Fibrinkleber verkleben sowie die Blutung mithilfe eines Lasers stillen. Massive Blutungen, die mittels einer Magenspiegelung nicht zu kontrollieren sind, lassen sich oft nur im Rahmen einer offenen Operation stoppen. Magendurchbrüche (sog. Perforationen) machen ebenfalls oft eine Operation notwendig – manchmal ist es möglich, den Magendurchbruch mittels Bauchspiegelung (Laparaskopie) gewebeschonend und ohne großen Bauchschnitt zu behandeln (minimal-invasives Vorgehen).
Ulcus duodeni (Zwölffingerdarmgeschwür)
Hierbei ist die Vagotomie das Mittel der Wahl. Bei diesem Operationsverfahren wird ein Teil der Fasern die den Magen nerval versorgen und somit auch die Magensäurebildung steuern durchtrennt. So werden die weiter oben liegenden Magenabschnitte (Fundus und Korpus), die besonders reich an magensäurebildenden Belegzellen sind, von dem nervalen Stimulus des Vagusnerven abgeschnitten (Denervierung). Durch diese Methode wird die Säureproduktion um ca. 50% vermindert.
Ulcus ventriculi (Magengeschwür)
Bei einem Magengeschwür besteht die Indikation zur 2/3 Magenentfernung nach Billroth I oder Billroth II, die meistens in Kombination mit einer Vagotomie durchgeführt wird.
Bei diesen Operationstechniken werden Teile des Magens entfernt und der Restmagen auf verschiedene Arten mit dem Darm wieder vernäht (Anastomose). Die Vagotomie ist in solchen Fällen sehr wichtig, da es trotz Operation zu wiederkehrenden Geschwüren im weiteren Darmverlauf kommen kann und die Vagotomie (s.o.) die Magensäureproduktion noch etwas senkt.
Magen-Darm-Durchbruch
Der Magen- oder Darmdurchbruch (Perforation) ist die einzige zwingend notwendige Operationsindikation und die schwerste Komplikation neben einer spritzenden Magenblutung. In einer offenen Operation wird das Geschwür übernäht. Die Operation kann gelegentlich auch über eine Bauchspiegelung (Laparaskopie) durchgeführt werden. Das heißt, dass über schmale Einschnitte in der Bauchdecke verschiedene chirurgische Werkzeuge und eine Kamera eingeführt werden. Auf diese Weise lässt sich ebenfalls der Geschwürdefekt vernähen.
Alle üblichen Toilettenartikel und Wechselkleidung wie für einen Kurzurlaub.
Im Normalfall dauert der stationäre Krankenhausaufenthalt ca. 5 – 7 Tage.
Um einem wiederkehrenden Magengeschwür vorzubeugen, muss vor allem Stress reduziert werden. Spaziergänge oder leichter Sport können einen Ausgleich schaffen. Es ist ratsam auf Zigarettenkonsum und hochprozentigen Alkohol zu verzichten.
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