Galle

Die in der Gallenblase auftretenden Steine können einen Durchmesser zwischen wenigen Millimetern und einigen Zentimetern haben. Manche Patienten haben nur einen einzigen Gallenblasenstein (= Solitärstein), bei anderen Patienten finden sich mehrere oder sogar sehr viele Steine in der Gallenblase.

Kleine Steine können auch in den Gang wandern, der die Gallenblase mit dem Zwölffingerdarm verbindet, und dann den Gallenabfluss verhindern, so dass sich die Gallenflüssigkeit aufstaut und im ganzen Körper anreichert.

Die Ursachen für die Entstehung von Gallenblasensteinen sind vielgestaltig. Vereinfacht kann man sagen, dass einer der Hauptgründe für die Entstehung von Gallenblasensteinen in einer veränderten Zusammensetzung der von der Leber produzierten Galle besteht.

Vielen Patienten mit Gallenblasensteinen fällt auf, dass sie bestimmte Speisen nicht mehr gut vertragen, vor allem fettreiche Nahrungsmittel. Typisch sind auch wellenförmig an- und abschwellende Schmerzen im rechten Oberbauch, die bis in die rechte Schulter oder auch die rechte Rückenseite ausstrahlen können.

Wenn sich ein Stein in dem Ausführungsgang zwischen Gallenblase und Zwölffingerdarm einklemmt, tritt eine Gelbfärbung der Haut auf, der Stuhl entfärbt sich und der Urin wird braun. Auch hierbei bestehen Schmerzen im rechten Oberbauch.

Werden Gallenblasensteine zufällig entdeckt, ohne dass sie bisher Beschwerden verursacht haben, muss die Gallenblase nicht entfernt werden. Man muss jedoch bedenken, dass kleine Steine sich jederzeit im Ausführungsgang einklemmen können, was eine Notfallbehandlung nach sich zieht.

Wenn ein Patient über Beschwerden klagt, die auf seine Gallenblasenentzündung und die Gallenblasensteine zurückzuführen sind, sollte die Gallenblase entfernt werden.

Wenn sich ein Stein im Ausführungsgang eingeklemmt hat, muss der Ausführungsgang so schnell wie möglich vom Stein befreit werden.

Gallenblasensteine sind bei Ultraschalluntersuchungen gut zu erkennen. Um Erkrankungen am Magen und Zwölffingerdarm auszuschließen, die ähnliche Beschwerden wie Gallenblasensteine verursachen können, wird vor einer Operation auch eine Magenspiegelung durchgeführt.

Die Operation in Vollnarkose dauert ca. 30 – 60 Minuten.

Die Gallenblase wird komplett entfernt. Dies wird heute fast immer in der sogenannten “Schlüsselloch-Technik” durchgeführt, nur selten ist ein Schnitt am rechten Rippenbogen erforderlich. In geeigneten Fällen kann die Gallenblase über einen einzigen, später nicht mehr sichtbaren Schnitt am Nabel (SILS) entfernt werden.

Wenn sich ein Stein im Ausführungsgang eingeklemmt hat, kann er oft über eine Spiegelung der Gallengänge (ERC) entfernt werden. Nur in Einzelfällen wird die Entfernung des Gallengangssteines operativ durchgeführt.

Alle üblichen Toilettenartikel und Wechselkleidung wie für einen Kurzurlaub.

Im Normalfall dauert der stationäre Krankenhausaufenthalt ca. 2 – 3 Tage.

Insbesondere nach der “Schlüsselloch-Chirurgie” treten kaum Schmerzen auf. Schon am Abend des Operationstages kann der Patient aufstehen und herumlaufen und auch mit der Aufnahme flüssiger und fester Nahrung beginnen. Erfahrungsgemäß ist eine volle Einsatzfähigkeit und Belastbarkeit nach ca. 2-3 Wochen möglich.