Narbenbruch

Beim Narbenbruch kommt es im Bereich einer Operationsnarbe zur Vorwölbung von Organen der Bauchhöhle. Ursache kann eine Bindegewebsschwäche sein, die wiederum häufig die Folge von Entzündungen einer ehemaligen Operationswunde ist. Narbenbrüche werden aber auch durch einen erhöhten Bauchinnendruck (Übergewicht, Lungenerkrankungen) begünstigt.

Der Narbenbruch wird im Laufe der Zeit größer und ist dann operativ schlechter zu versorgen. Zudem besteht permanent die Gefahr, dass sich beispielsweise Darmschlingen einklemmen und verletzt werden. Eine sofortige chirurgische Behandlung ist dann notwendig, wenn der Bruch sich nicht wieder zurückdrängen lässt (eingeklemmter Bruch).

Bei der Operation wird der Bruch freigelegt und wieder in die Bauchhöhle zurück verlagert. Anschließend wird die sogenannte Bruchpforte, also das Loch in der Bauchwand, möglichst dauerhaft verschlossen.

Nur bei sehr kleinen Defekten von wenigen Zentimetern wird heutzutage noch das Loch mit Naht verschlossen. In allen anderen Fällen sollte zur Verstärkung ein nicht auflösbares Kunststoffnetz in die Bauchdecke eingepflanzt werden. Dies kann entweder durch eine minimalinvasive Operation oder aber über Wiedereröffnen der Narbe über den “alten Schnitt” erfolgen.

Die Entscheidung, welches Operationsverfahren durchgeführt werden sollte, hängt von der Größe und Beschaffenheit des Narbenbruches sowie der körperlichen Verfassung des Patienten ab.

Wir bieten die Einpflanzung von Kunststoffnetzen in offener Technik (über den alten Schnitt) als auch in der Schlüssellochtechnik (IPOM) an. In einzelnen Fällen kann der Bruch auch durch eine Naht ohne Netz versorgt werden.

Alle üblichen Toilettenartikel und Wechselkleidung wie für einen Kurzurlaub.

Je nach Operationsverfahren beträgt die Dauer des stationären Aufenthaltes 2-8 Tage nach der Operation. Nach Entfernen der Hautfäden kann mit zunehmender körperlicher Belastung begonnen werden, eine spezielle Einschränkung ist in der Regel zumindest bei Einpflanzen von Kunststoffnetzen nicht erforderlich.

Bei den Nahttechniken wird eine Vermeidung starker körperlicher Anstrengung (Heben über 20 kg) über 3 Monate empfohlen.

Nach einer Narbenbruchoperation erfolgen 1 – 2 Wochen Schonung, orientiert an den postoperativen Restbeschwerden, danach sind leichte Tätigkeiten bereits möglich. Erfahrungsgemäß ist eine volle Einsatzfähigkeit und Belastbarkeit nach ca. 3 – 12 Wochen möglich.