Kolon

Gutartige Erkrankungen

Divertikulitis: Divertikel sind sehr dünne und kleine Ausstülpungen der Darmwand, die sich nicht aktiv entleeren können wie der übrige Darm. Als Folge der fehlenden aktiven Entleerungsfunktion dieser Ausstülpungen können Kotverstopfungen in den Divertikeln entstehen. Dadurch können sich Entzündungen ausbilden, indem Bakterien in die Darmwand eindringen. Diese Entzündung (Divertikulitis) kann immer wiederkehren, jedoch ist derzeit nicht klar, welche Auslöser dafür in Frage kommen. Die Entzündungen können in ganz unterschiedlicher Stärke ausgeprägt sein.

Morbus Crohn: ist eine chronische Entzündung des Darmes, die häufig schon im Jugendalter beginnt und schubweise immer wieder auftreten kann. Sie befällt sehr häufig den letzten Dünndarmabschnitt, kann jedoch auch den gesamten Darm vom Mund bis zum Analkanal befallen und im gesamten Magen-Darmtrakt Fisteln und Abszesse ausbilden. Bei chronischen Verläufen drohen Verstopfungen bis hin zum Darmverschluss durch eine Verengung des Darmes. Schwere Verläufe können in einen Darmdurchbruch münden und benachbarte Organe mitbefallen.

Colitis ulcerosa: ist eine chronische Entzündung des gesamten Dickdarmes, die häufig schon im Jugendalter beginnt und schubweise immer wieder auftreten kann. Nach jahrelanger Erkrankung kann die Entstehung bösartiger Geschwülste im erkranktem Dickdarm begünstigt werden.

 

Bösartige Erkrankungen

Tumore können in sämtlichen Abschnitten des Dickdarmes entstehen. Je nach betroffenem Segment kommen verschiedene Operationsmethoden zur Anwendung.

Die genauen Ursachen für die Entstehung von Dickdarmgeschwülsten sind nicht bekannt. Genetische Veränderungen einzelner Zellen der Dickdarmschleimhaut führen zu einer vermehrten Wachstums- und Teilungstendenz. Es bilden sich häufig zunächst noch gutartige Polypen aus, die dann zu bösartigen Tumoren, dem Dickdarmkrebs, entarten können.

Es bestehen auch vererbliche Formen des Dickdarmkrebses, die einer besonderen Behandlung bedürfen (sog. Familiäre adenomatöse Polyposis oder hereditäre nicht-polypöse kolorektale Tumoren).

Schließlich können bestimmte lang anhaltende Dickdarmentzündungen (siehe auch: Entzündliche Darmerkrankungen – Colitis ulcerosa) zur Bildung von Dickdarmkrebs führen.

Das Ziel der operativen Therapie ist die Entfernung der Geschwulst mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand und die Entfernung der Lymphknoten, welche durch eine Krebsgeschwulst mitbefallen sein können.

Die Ausdehnung der Resektion wird mit jedem Patienten vor der Operation ausführlich besprochen.

Die beiden verbliebenen Darmenden werden nach Entfernung des befallenen Darmabschnittes durch eine Naht miteinander verbunden. Die Operation wird in der Regel laproskopisch über mehrere kleine Hautschnitte durchgeführt. In manchen Fällen muss jedoch immernoch ein senkrechter Hautschnitt gemacht werden.

Welche Operationstechnik sinnvoll ist entscheidet der Chirurg bei jedem Patienten individuell. Nur bei weit fortgeschrittenem Tumorleiden oder bei komplizierten Notfalleingriffen ist ein künstlicher Darmausgang erforderlich.

Die Operation dauert zwischen 1 und 3 Stunden.

Alle üblichen Toilettenartikel und Wechselkleidung wie für einen Kurzurlaub.

Im Normalfall dauert der stationäre Krankenhausaufenthalt ca. 7 – 10 Tage.

Erfahrungsgemäß ist eine volle Einsatzfähigkeit und Belastbarkeit nach ca. 6-8 Wochen möglich.